Am Rande des Nervenzusammenbruchs mit diesen [trotzdem] leckeren Cake Pops

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Ja, es gibt Tage, da macht selbst mir das Backen keinen Spaß! Ganz einfach weil nichts so klappen will, wie ich es mir vorstelle. Vergangene Woche war so ein Tag. Mein Versuch Cake Pops herzustellen, scheiterte bereits beim richtigen Mischverhältnis von Teig und Frosting ... aber dazu später mehr. 
Erst einmal muss ich gestehen, dass ich eigentlich kein großer Fan von Cake Pops bin. Ganz einfach weil die kleinen Bällchen meiner Meinung nach zwar sehr schön aussehen, aber viel Arbeit machen und mich auch geschmacklich nicht immer überzeugen (viele Rezepte sind viel zu süß). Daran versuchen wollte ich mich dennoch einmal. 

Voller Vorfreude habe ich mir bereits eine Woche zuvor im Internet Cake-Pop-Stiele bestellt. Und zum ersten Mal auch original amerikanische Candy Melts, also Schmelzdrops. Mit ihnen lassen sich Cake Pops angeblich toll überziehen (auch dazu später mehr). Hätte ich geahnt, dass die Küche abends einem Schlachtfeld gleicht, die Hälfte der Cake Pops auseinandergebrochen und meine Nerven am Ende sind, hätte ich vermutlich Kuchen gebacken. Aber schließlich muss jeder ja mal seine ganz eigenen Erfahrungen machen.

Das Gute daran: Ich kann euch nun ein paar Tipps geben, wie ihr typische Probleme beim Backen von Cake Pops vermeiden könnt

Das Wichtigste zuerst: Für die Kuchenkugeln, die man wie Lollis am Stiel oder als Bällchen servieren kann, solltet ihr genügend Zeit einplanen. Den Kuchen könnt ihr selbst backen oder einen gekauften (ohne Glasur) verwenden. Ich habe bei meinem Versuch eine Backmischung für Schokokuchen verwendet (spart im Vergleich zum Selberbacken dann doch etwas Zeit). Geeignet sind alle trockenen Kuchen aus Rührteig oder Biskuit. Das (gegebenenfalls) Backen des Rührkuchens, Zerbröseln und Vermischen mit dem Frosting dürfte bei den meisten problemlos klappen. Doch dann fangen die Schwierigkeiten an …

1. Problem: Die Cake-Pop-Masse ist matschig bzw. klebrig und lässt sich nicht gut zu Kugeln verarbeiten.
Dann habt ihr entweder wie ich zu viel Frosting unter die Kuchenbrösel gemischt, oder die Masse ist zu weiche. Tipp 1: Weniger ist mehr. Heißt: Das Frosting nicht gleich auf einmal untermengen, sondern nach und nach. Die Masse sollte am Ende gut fest und klebrig sein. Tipp 2: Die Krümel-Frosting-Masse einfach nochmal in den Kühlschrank stellen (mindestens für eine Viertelstunde).


2. Problem: Die Bällchen halten nicht auf dem Cake-Pop-Stiel.
Dann habt ihr die Bällchen wie ich vielleicht etwas zu groß geformt. Sie sind deshalb zu schwer und rutschen vom Stiel. Oder der Teig ist noch zu trocken bzw. bröselig. Tipp 1: Bällchen kleiner rollen und dran denken, dass sie danach auch noch mit Kuvertüre und Deko bestückt werden. Sie werden also nochmal schwerer. Tipp 2: Einfach gleich Cake Balls statt Cake Pops machen, dafür braucht man keinen Stiel ;).

3. Problem: Die geschmolzenen Candy-Melts-Masse (bzw. die Kuvertüre) ist zäh und viel zu fest, um die Cake Pops leicht überziehen zu können.
Dann ist wie bei mir vielleicht etwas Wasser in die Masse geraten oder die Temperatur beim Schmelzen war zu hoch. Mein Tipp: Beim Schmelzen von Kuvertüre oder Candy Melts immer darauf achten, dass die Temperatur nicht zu hoch ist – sonst klumpt die Masse. Außerdem darf kein Tropfen Wasser hineingeraten. Um die Schokomasse zu verdünnen, könnt ihr Öl untermischen. Von meinen Candy Melts (die auch nicht ganz so günstig waren) bin ich dennoch enttäuscht. Meine Meinung: Einfache Kuvertüre tut‘s auch. 

 4. Problem: Die Cake Pops fallen vom Stiel oder zerbrechen, wenn man sie in die Kuvertüre taucht.
Das kann entweder an der Konsistenz der Kuvertüre liegen oder daran, dass der Cake-Pop-Teig zu weich geworden ist. Tipp 1: Um zu verhindern, dass die Bällchen vom Stiel fallen, solltet ihr die Lolli Sticks zuerst etwa einen Zentimeter in die Kuvertüre tauchen und dann die Kugeln aufspießen. Tipp 2: Wenn ihr die Cake Pops samt Stiel vor der Weiterverarbeitung noch etwa eine viertel Stunde in den Kühlschrank stellt, halten die Sticks besser.

5. Problem: Die Kuvertüre verteilt sich nicht glatt auf dem Cake Pop. Es bilden sich Nasen, Schokolade tropft auf den Cake-Pop-Stiel.
Dann verwendet ihr beim Eintauchen entweder die falsche Technik oder ihr seid wie ich schon so sauer auf diese Dinger, dass ihr sie am liebsten nur noch in die Tonne kloppen wollt. Tipp 1: Macht es nicht. So schlimm wie befürchtet waren meine Cake Pops am Ende nämlich nicht; im Gegenteil. Tipp 2: Die eingetauchten Cake Pops über Kopf leicht hin- und herdrehen, bis die Kuvertüre nicht mehr tropft. Verwendet ihr Zuckerdeko, diese aufstreuen, so lange die Kuvertüre noch flüssig, aber nicht mehr zu flüssig ist (sonst rutscht sie).

Wie gesagt: Am Ende war ich dann doch sehr glücklich über das Ergebnis. Immerhin war es ja auch erst mein erster Cake-Pops-Versuch. Beim nächsten Mal kann dann sicher nichts mehr schief gehen ;). Die Kügelchen jedenfalls sind nicht nur sehr hübsch sondern auch wirklich lecker.


Das Rezept.

Schoko-Cake-Pops mit Streuseldeko

Was du brauchst
1 Kuchenbackmischung für eine Kastenform
(z.B. Ruf Schokokuchen) 
oder einen gekauften fertiegn Rührkuchen ohne Glasur
etwa 30 Lolli-Stiele (z.B. von meincupcake.de) 400g Kuchenglasur 
Styroporblock
Dekomaterial nach Wahl

Für das Frosting
100 g Butter (Raumtemperatur)
Vanillearoma
150 g Puderzucker, gesiebt (oder etwas mehr oder weniger, je nachdem wie süß euer Grundteig ist)
evtl. etwas Milch

Zubereitung:  

Den Kuchen nach Packungsbeilage zubereiten und abkühlen lassen. Die Kruste rundherum abschneiden.
Nun wird der Kuchen vorsichtig mit den Händen zerbröselt. Es sollten keine größeren Stücke mehr vorhanden sein.

Für das Frosting: Butter und Aroma cremig rühren.
Puderzucker einrühren und evtl. etwas Milch dazugeben, so daß eine cremige Masse entsteht.

In Anteilen das Frosting hinzufügen. Ich habe bei meiner gelungenen Version etwa 3/4 des Frostings benötigt. Wenn ihr einen größeren Kuchen gebacken habt, dann braucht ihr vielleicht das ganze Frosting. Die Mischung sollte so feucht sein, daß man die Kugeln formen kann ohne das sie auseinander bröseln.

Einen Teil des Teiges abnehmen und eine Kugel formen.
Durch die Glasur wir die Kugel voluminöser, also sollte der Cakepop so groß sein, daß er mit zwei Happen im Mund verschwunden ist.
Die fertigen Kugeln nun etwa eine viertel Stunde ins Eisfach stellen. 

In der Zwischenzeit die Glasur schmelzen und etwas herunterkühlen lassen.
Die Glasur in eine möglichst tiefe Schüssel füllen, damit man die Kuchenkugel gut eintauchen kann.
Wer mag, kann die Glasur jetzt mit der Lebensmittelfarbe einfärben. Das geht allerdings nur, wenn man eine weiße Glasur verwendet hat.
Jetzt kann gedippt werden!
Die Spitze des Lollipop Sticks etwa 1cm tief in die Glasur halten und den Stiel direkt in die Kuchenkugel stecken. Etwas mehr als bis zur Hälfte. So verfährt man erstmal mit allen Kuchenkugeln. Jetzt kann die Kugel nicht mehr so schnell vom Stick rutschen.
Ist die Glasur etwas angetrocknet taucht man die ganze Kugel in die Glasur und wartet bis der Überschuss abgetropft ist. Zum trocknen wird der Cakepop in einen Styroporblock gesteckt. Die Löcher im Styroporblock mit einem Zahnstocher vorstechen, sonst bohrt man um sein Leben.

Falls die Glasur nicht ganz gedeckt hat, kann man den Vorgang nochmal wiederholen. 
Die Cakepops können nun nach Herzenslust verziert werden.



Ich wünsche euch frohes Cake-Poppen ;)
Eure Madeleine.

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